PIRATEN Oberhavel besuchen Seniorenkreis der IG Metall

Regelmäßig im Kalenderherbst treffen sich die Seniorinnen und Senioren der IG Metall in Bollmannsruh am idyllischen Beetzsee – genau der See, „uff ´dem Fritze Bollmann in seinem  Äppelkahn saß“.  In diesem Jahr fand das Treffen am 02. Oktober statt.

Als geistig rege Menschen interessieren sich die IG-Metaller nun nicht nur für gewerkschaftsspezifischen Themen sondern auch für allgemeinpolitische Themen.  So hatten sie Vertreter der Piratenpartei eingeladen, um deren Ansichten zu gesellschaftlichen und zu sozialen Fragen zu hören.

Die Piratenpartei ist der Einladung gern gefolgt und gleich mit vier Mitgliedern angereist, Thomas Bennühr, Holger Kipp, Holger Vorbeck und Jürgen Frei. Diese Quartett löste einiges Erstaunen aus, da zwei der Parteimitglieder der Generation 60+, eines der Generation 50+ angehört und schließlich eines der Generation 40+ ; anscheinend hatte man eher Menschen im Twen-Alter erwartet. Zudem konnte nur einer von der Piratenpartei mit einem „piratischem“ Outfit dienen, die übrigen drei waren ganz bürgerlich gekleidet. Dies alles aber hatte keinen Einfluss auf den regen Gedankenaustausch!

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurden von den Seniorinnen und Senioren Fragen gestellt – quer durch das gesamte Programm der Piratenpartei. Dabei konnten wir auch mit dem häufig kolportierten Vorurteil, wir hätten als einzigen Programmpunkt das Internet, aufräumen.

Interessanterweise wollte man zum Thema „Rente“ keine simple Lösung hören, sondern welche Zielstellung die Piratenpartei hat. Natürlich ist von allen politischen Parteien ein menschenwürdiges Leben im Alter das erklärte Ziel, womit aber nicht die Frage der sozialen Gerechtigkeit gelöst ist. Das hier in dieses Thema hineinwirkende bedingungslose Grundeinkommen wurde von einigen der IG-Metaller skeptisch betrachtet, befürchtet man doch, dass es etliche Menschen gibt, die der Allgemeinheit bewusst zur Last fallen. Andererseits wurde auch nicht verkannt, dass in Zukunft bei steigender Produktivität einfach nicht mehr genug Arbeit für alle Bürger vorhanden ist. Einigkeit war bei allen Diskussionsteilnehmern aber darüber, dass der Umbau des sozialen Systems hin zu mehr Gerechtigkeit bei gleichzeitiger Finanzierbarkeit Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird.

Überraschend war, dass das Thema Transparenz kritisch betrachtet wurde. Das Argument war, man könne z.B. Tarifverhandlungen nicht öffentlich durchführen, da sonst bekannt würde, wer welche Zugeständnisse gemacht hat. Hier ist das eigentliche Kernproblem der Forderung nach mehr Transparenz angesprochen, nämlich die Balance zwischen Datenschutz und öffentlichem Interesse. Die Skepsis hinsichtlich unserer Forderung nach mehr Transparenz konnten wir diesem Fragesteller nicht nehmen.

Aber auch das Thema einer möglichen Doppelmitgliedschaft wurde kritisch hinterfragt. Hier wiesen wir darauf hin, dass die Piratenpartei gerade nicht in das herkömmliche System der Parteien passt, jeder Bürger – und damit als natürliche Folge auch jedes Mitglied einer anderen Partei – kann sich einbringen, in den Arbeitsgemeinschaften der Piratenpartei mitmachen. Daher ist ein Verbot einer Doppelmitgliedschaft nur in den Statuten der übrigen Parteien festgeschrieben.

Nach der gemeinsamen Veranstaltung mit dem Arbeitskreis Senioren der IG Metall setzten wir Piraten uns noch zu einem Abschlussgespräch  zusammen. Fazit für uns ist: Es war eine sehr anregende Gesprächsrunde, leider zu kurz. In der reichlichen Stunde konnten wir bei dem weit gefächerten Themenkreis der Fragen zur Erklärung des Parteinamens, zum BGE, zur Rente,  zum Internet usw. natürlich nicht so ausführlich auf die Fragen eingehen, wie es notwendig wäre.  Aber wir konnten vermitteln, dass wir eine offene Partei sind und jedem Bürger die Mitarbeit an der politischen Willensbildung bieten.

Jürgen Frei

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