Streit um Anbindung der Gedenkstätte Sachsenhausen – Piraten Oberhavel befürworten Verlängerung der Buslinie 824
Im Streit um die bessere Anbindung der Gedenkstätte Sachsenhausen an den Bahnhof Oranienburg befürwortet die Piratenpartei Oberhavel eine Verlängerung der Buslinie 824 über die Andé-Pican-Straße, Straße der Einheit und Straße der Nationen zur Gedenkstätte. Auf diese Weise ließen sich auch andere Einrichtungen, wie etwa die Agentur für Arbeit, die TURM-Erlebniscity oder aber die Kreismusikschule verkehrstechnisch besser anbinden. Dies käme nach Auffassung der Piraten allen Oranienburgerinnen und Oranienburgern zu Gute. „Diese Lösung hat den besonderen Charme, dass endlich eine stadtweite Buslinie entstehen würde, die alle wesentlichen Punkte der Kreisstadt anfährt und zugleich die Interessen der Gedenkstätte berücksichtigt“, so Axel Heidkamp, Kreisvorsitzender der Piraten Oberhavel und Abgeordneter des Kreistages. Auf diese Weise würde endlich der seit Jahren stockende Verkehrsentwicklungsplan für Oranienburg umgesetzt und dem allgemeinen Wachstum der Stadt mit einem besseren ÖPNV Rechnung getragen.
Die Linie 824 verkehrt wochentags im 20-Minuten-Takt und am Wochenende zumindest stündlich. Somit wäre eine zwei- bis dreimal bessere Anbindung der Gedenkstätte bei minimalen finanziellen Mehrkosten möglich. Die Wirksamkeit einer solchen Maßnahme müsse zudem zu einem späterem Zeitpunkt noch einmal überprüft werden. Sollte diese sich dann als nicht hinreichend erweisen, käme möglicherweise auch eine weitere Taktverdichtung (etwa auf 15 Minuten) in Frage. Eine Absage erteilten die Piraten hingegen einer Verdichtung des Taktes der Linie 804 nach Malz. Diese Lösung sei in hohem Maße unwirtschaftlich, da die Linie bereits heute kaum ausgelastet ist. „Spätestens auf der Teilstrecke von der Gedenkstätte bis zum Endhaltepunkt in Malz würde eine verdichtete Linie 804 überwiegend Luft transportieren“, so Heidkamp weiter. Die Mehrkosten hierfür hätten wahlweise der Landkreis oder aber die Fahrgäste zu tragen.
Ebenso wenig erfolgsversprechend ist nach Einschätzung der Piraten der Einsatz eines privaten Shuttlebusses vom Bahnhof zur Gedenkstätte. Diese Lösung wäre mit erheblichen Mehrkosten verbunden, die von den Besuchern der Gedenkstätte selbst zu tragen wären. Diese seien aber vor allem für Schulklassen, die besonders häufig die Gedenkstätte besuchen, nicht tragbar. Zudem wäre eine Shuttlelösung für größere Besuchergruppen voraussichtlich zu klein. Insgesamt sei auch hier zu befürchten, dass ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich ist und somit eine Subventionierung von Stadt oder Landkreis erforderlich wäre. Im Gegensatz zur befürworteten Verlängerung der Buslinie 824 verspräche eine Shuttlelösung für die Bürgerinnen und Bürger keinen Mehrwert.
Die Piratenpartei Oberhavel unterstützt damit eine inhaltlich ähnliche Petition zur Verlängerung der Buslinie 824.