Steigende Schülerzahlen im Süden Oberhavels – Landkreis muss handeln!

Bereits seit Jahren verzeichnen die Städte und Gemeinden im südlichen Oberhavel einen stetigen Bevölkerungszuwachs. Besonders stark ausgeprägt ist der Zuzug junger Familien aus der Hauptstadt. Diese insgesamt zu begrüßende Entwicklung stellt die Städte und Gemeinden sowie den Landkreis zunehmend vor Probleme. Die dringend erforderliche Anpassung der benötigten schulischen Infrastruktur an den gestiegenen Bedarf wurde von den Verantwortlichen bisher weitestgehend ignoriert.

Im Planungsraum I (südliches Oberhavel) werden derzeit rund 1.500 Grundschüler in der 6. Klasse beschult. Dem stehen annähernd gleichviele 7.-Klässler an weiterführenden Schulen gegenüber. Betrachtet man hingegen die aktuellen Schülerzahlen der 1. Klassen, so liegt diese bereits bei 1.600 Schülern, ohne dass hierbei der unverminderte Zuzug bereits eingerechnet wäre. Diese wachsende Diskrepanz wird vor allem deutlich, wenn man die Gesamtzahl der Schüler an Grundschulen (9.400) jenen an weiterführenden Schulen (7.800) gegenüberstellt. Dies bedeutet, dass selbst bei gleichbleibenden Schülerzahlen im südlichen Oberhavel perspektivisch drei bis vier zusätzliche weiterführende Schulen benötigt werden, da die Kapazitäten der bestehenden Schulen bereits weitestgehend ausgeschöpft sind. In den vergangenen Jahren nahm jedoch die Gesamtschülerzahl stetig zu; von 15.600 im Jahr 2010 auf aktuell über 17.400 – ein Plus von rund 11,5%. Die Lage hat sich bereits jetzt derart verschärft, dass der Landkreis Oberhavel nach Informationen der Piraten bereits private Schulträger mit der Bitte um eine Kapazitätserhöhung kontaktiert hat. Aus Sicht der Piraten versuche der Landkreis sich hiermit aus seiner Verantwortung zu stehlen. Außerdem sei der Wechsel an eine kostenpflichtige Schule für viele Familien keine Option.

Die Piratenpartei fordert diesbezüglich, die öffentliche Bildungsinfrastruktur endlich bedarfsgerecht zu gestalten, die hierfür notwendigen Mittel bereitzustellen und umgehend mit der Planung für den Bau weiterer Oberschulen, Gesamtschulen und Gymnasien zu beginnen. Die hierfür erforderlichen Genehmigungsverfahren sind möglichst zu beschleunigen. Bei der Planung weiterer Schulen müssen zudem unbedingt auch die zu erwartenden Fahrtwege der Schülerinnen und Schüler – insbesondere aus den kleineren Gemeinden – berücksichtigt werden. So seien Fahrtwege von einer Stunde und mehr nach Auffassung der Piraten nicht akzeptabel.

Statt das Problem endlich anzugehen, verliere der Landkreis wertvolle Zeit mit der immer neuen Prüfung von Zahlen – so der Vorwurf der Piraten. „Dabei ist das drohende Problem doch offensichtlich und die Bevölkerungsentwicklung im südlichen Oberhavel seit längerem bekannt“, so Axel Heidkamp, Kreistagsabgeordneter der Piraten. Demnach könnte bereits heute in diversen Fällen weder der Erstwunsch noch der Zweitwunsch beim Wechsel in die Mittelstufe erfüllt werden. „Der Landkreis droht das Problem schlicht zu verschlafen“, so Heidkamp weiter.

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